Chiltepin

Streng genommen ist Chiltepin die Unterart C. annuum var. glabriusculum; die wilde Entsprechung zu den kultivierten C. annuum var. annuum.

chiltepinesTepin ist aber auch ein Fruchttyp (unter C. annuum), nicht alle Chiltepin aber entsprechen dieser Form mit runden und maximal erbsengrossen Früchten. Manche Formen von Chilli sind weder C. annuum, noch entsprechen sie dem Fruchttyp Chiltepin/Tepin, werden aber doch als solche bezeichnet. Umgekehrt gibt es manche Formen unter anderen Arten an Chilli, die diesem Fruchttyp durchaus entsprechen würden, aber ihre eigene, andere, Bezeichnung haben.

Als (großteils) wilde Form gibt es keine Sorten und kaum Landsorten. Im Gegensatz zu der landläufigen Meinung gibt es aber auch nicht nur „den Chiltepin“. Vielmehr besteht eine nicht zu unterschätzende Vielfalt zwischen den verschiedenen Herkünften.

Ein Teil der Vielfalt liesse sich übrigens durchaus auch im Handel finden: Zumindest eine der Formen von mir angebauter Chiltepines war ursprünglich ganz einfach in einem Geschäft gekauft worden. Man weiss damit natürlich keine genauere Herkunft (während z.B. Fort Prescott Chiltepin seine eigene kleine Historie hat) – so wurde daraus hier auch einfach ein „Texan (Commercial)“ weil eben aus dem Handel (und) aus Texas…

Die wilden Vorfahren der Vielfalt von C. annuum, „die Mutter des Chilli“ (was so allgemein nicht stimmt, schließlich gab es auch andere Domestizierungen anderer Arten), das jedenfalls sind die Chiltepines, und diese sind:

  • Klein, rund, (meist) rot und scharf genug, dass man Feuer speien könnte…
  • Wildwachsende Büsche aus der nordmexikanisch-südwestamerikanischen Region
    (aber bis Nordost-Südamerika, eventuell bis Peru, vorkommend).
  • Gut anzubauen aber schwer zu kultivieren.
  • Eine wild gesammelte Delikatesse und eines der teuersten Gewürze.
  • Eines der zehn meistgefährdeten Lebensmittel des amerikanischen Kontinents
    (nicht umsonst in der „Arche des Geschmacks“ von Slow Food).

Um noch einmal zusammenzufassen:

Botanisch sind die Chiltepines C. annuum var. glabriusculum (= var. aviculare).
Das heißt, sie sind eine Varietät von Capsicum annuum, nämlich die wilde –
C. annuum var. annuum hingegen umfasst die zahlreichen kultivierten Sorten.

Als Fruchttyp bezeichnet Chiltepin die kleinen, üblicherweise roten, sphärischen Früchte hauptsächlich von C. annuum var. glabriusculum.
Diese Varietät kann jedoch auch andere Fruchtformen aufweisen, nämlich solche des Pequin-Fruchttyps – also immer noch klein und üblicherweise rot, aber kegelförmig-spitz.

Als Populärname kann Chiltepin, und noch mehr Chiltepe, auch andere Formen, vor allem aber andere Varietäten bezeichnen.

Bird Pepper ist die häufigste, allgemeine, Bezeichnung für wilde und diesen ähnliche Formen von Chilli. Darunter fällt Chiltepin, aber auch (oft) C. frutescens und zeitweise (etwa im Fall des Charapita) selbst C. chinense.

2 Antworten

  1. […] zweite (originalere) Form in meinem Anbau vertreten hatte – gehört es mal wieder gesagt: Chiltepin ist immer noch der wahre Kaviar unter den Chili […]

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