In der Historie der Azteken – im Codex Mendoza nämlich – kommt ein kleiner Hinweis auf den Chiltepin vor…
Der Codex Mendoza ist eine der wenigen erhaltenen Bilderhandschriften der Azteken. Erstellt nach der Eroberung des Tripel-Reiches der Mexica beschreibt er, in Illustrationen sowie in Text auf Spanisch und in Nahuatl, deren Geschichte und Leben.
Chilli als Tributzahlung
Im Codex Mendoza ist vor allem viel über die Eroberungen und Tributzahlungen der Azteken zu erfahren – und unter dem Tribut befand sich auch Chilli.
(„Chilli“ mit Doppel-L ist übrigens eine Schreibung, wie sie in Nahuatl richtig wäre.)

Das Chilli sieht ziemlich herkömmlich aus, wie so viele kultivierte Typen. Eine der Fragen bzw. Besonderheiten rund um Chiltepin ist aber, warum – oder zumindest, wie lange – sich so ein Wildtypus schon als besondere ‚Sorte‘ findet…
Die Etymologie von Chiltepin
Nun, der Name Chiltepin jedenfalls geht auf das Nahuatl der ‚Azteken‘ zurück.
„Chil-“ kommt von „chilli“ und bedeutet eben dieses scharfe Gewürz.
„Tecpintl“ ist der Floh.
„Chiltecpintl“ ist also tatsächlich das Floh-Chilli. Klein, aber mit unangenehmem Biss?
Interessant im Codex Mendoza: Hier gibt es die Erwähnung eines Ortes, der „Chiltecpintla“ hiess.
Die Stadt des Chilli

„Chil-tecpintl-tla„. Das „-tla“ (interessanterweise durch zwei Zähne dargestellt) bedeutet einen Ort; es ist also die Stadt, der Ort, des Floh-Chilli.
Ganz genau weiss man es nicht, aber dieser Ort liegt nicht in den Gebieten im Norden Mexikos, die für Chiltepin bekannt sind.
Vielmehr handelt es sich um einen Ort der früheren (aztekischen) Provinz Tepeacac, der in der Nähe des heutigen Puebla zu finden ist.
Nahe Oaxaca findet man sich hier schon fast in Guatemala, Nicaragua… wo man durchaus Chiltepin und als Chiltepin (und chilli-piquin) bezeichnete Wildformen-ähnliche Chilli finden kann.
Als Städte des Chiltepin sind diese Gegenden allerdings nicht gerade bekannt.
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