Das Ehrliche Chilli

Angry red-faced stencil, Clerkenwell, London, UK.JPG 2.
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Angry red-faced stencil, Clerkenwell, London, UK.JPG 2. Auf flickr

Bisher war es eher die landläufige Meinung, wonach von einem Verrückten angebautes Chilli besonders gut wachsen und vor allem ‚beissen‘ würde, der ich immer wieder begegnet bin. Stärke (bzw. die Entwicklung grösserer Charakterstärke) wird auch manchmal mit den scharfen Schoten, oder genauer der Person, die ihre Schärfe aushalten kann, assoziiert.

Erst vor kurzem aber bin ich auf das Chilli in einem anderen psychologischen Kontext gestossen:

Food in Chinese Culture
Food in Chinese Culture (auf amazon.com)

Pfeffer zu essen ist so wie einen untadeligen Mann zu treffen, behauptete Li Yü (Li Weng), Autor und Gourmet der Qing-Zeit, laut Jonathan Spence in „Food in Chinese Culture“ (einem der fundamentalen Werke zur Geschichte der chinesischen Küche), in seinem Kochbuch.

Dabei ging es nicht unbedingt um das Chilli, aber hier ist die Stimme von Xi Jinping, dem chinesischen Präsidenten:

Die Arbeit an Kritik und Selbstkritik sollte intensiviert werden,“ so sagte er kürzlich in einer Rede, „etwas Chillipfeffer hinzufügend, um jeden Beamten der Partei ein wenig rot werden und schwitzen zu lassen.“

Jemand, der ohnehin schon mit dem Schweiss zu kämpfen hat, kann sich wohl nicht auch noch um gute Ausreden für sein korruptes Verhalten bemühen…

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