Auf der Spur von Würze in Japan 15: Ein Hii-Hii Curry (Cup) in einer Mall

Irgendwie schien mir, am letzten Tag, den ich in Tokyo unterwegs sein sollte, die Zeit für ein Curry gekommen.

Wohlfühlessen, „wie zu Hause“, mehr noch als Udon. Nur eben japanischer Art.

Auf meinen Wanderungen hier und dorthin durch die Stadt, einfach auf der Suche nach eventuellen Funden (wie etwa KitKat mit Matcha-Geschmack) die ich nach Hause zurückbringen wollen würde, da stiess ich dann auf das „Curry Cup“ in einem der (Lumine) Shoppingzentren von Shinjuku.

Ein einfaches Rind-Curry sollte es werden, fühlte ich mich doch ein wenig niedergeschlagen, wo meine Zeit in Japan zu Ende ging.

Die extra-scharfe Version sprach mich an.

Sie schien passend, auch wenn ich meistens gegen diese simplistische Gleichsetzung von Chilli mit Schärfe argumentiere, um einmal zu sehen, was „extra-scharf“ in Japan bedeuten würde.

Noch passender war das alles, hatte der Verkäufer mich doch vorgewarnt, dass dieses Curry „hii-hii kara“ sein würde – extra-scharf, gesagt mit dem Ausdruck, der mir bisher aber nur von Ocha-no-ko Saisai bekannt war (weil diese damit eben ihre extra-scharfen Produkte beschreiben).

Zwei Männer sassen neben mir und genossen auch einfache-aber-gute japanische Curries. Wir kamen ins Gespräch über die japanische Küche, das Land und die interessante Nutzung an Gewürzen, gerade auch im Curry, an solchen Orten (wie sich herausstellte, war der eine japanisch-amerikanisch, der andere Japaner).

Das extra-scharfe Beef Curry war fein. Nicht zu unterschätzen, aber auch nicht ganz übertrieben. Ich konnte schon feststellen, dass ich die reguläre Version solchen Curries – wie man sie leicht selbst machen kann, weil die Fertigblöcke dafür in so ziemlich jedem „asiatischen“ Supermarkt zu finden sind, egal wo – doch vorziehen würde.

Fast Food in Japan…

Im Zurückdenken frage ich mich direkt, ob ich zu einem McDonald’s in Japan hätte gehen sollen, einfach um zu sehen, ob nicht selbst diese in Japan besser sind als andernorts. Es gab schon Überraschungen, manche Speisen hatten mir nicht geschmeckt – aber insgesamt war das Essen in Japan, wie üblicherweise auch behauptet wird, einfach von beeindruckender Qualität.

Lustigerweise, denkt man an all die Beschwerden über die kulturelle Übernahme (cultural appropriation) „fremden“ Essens war das weniger-als-ideale Essen eine Ausgeburt von Kreativität mit japanischer Küche, das beste Essen war traditionell japanisch – und, was in Japan aus „Importen“, wie es Tempura und Ramen und Curry alle ursprünglich gewesen waren, gemacht worden war…

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