Auf der Spur des Chilli in Yunnan, im Wesentlichen auf eher touristische Art, entlang der Tee-Pferde-Strasse, starteten der Kollege, der mich begleitete, und ich wie üblich: in Kunming.
„Wet“ Markets
Wir hatten hier nicht viel Zeit, aber ich wollte zumindest an einem der bekannteren und grösseren „Wet Markets“ hier – was übrigens nicht viel mehr bedeutet, als dass es sich um einen Markt für frische Lebensmittel handelt – vorbeigekommen sein.
Eigentlich heissen solche Märkte ja einfach nongmao shichang (农贸市场), also – wer hätte das gedacht? – Bauern(produkt)märkte…
Zhuanxing-Markt
Der Zhuanxing-Markt von Kunming ist in einem ungewöhnlichen Teil der Stadt gelegen – oder eigentlich einfach nur nicht mitten im Stadtzentrum, aber wo sollte ein Bauernmarkt auch sein?
Das ist schliesslich kein Bauernmarkt moderner Manier, der Hippies im Stadtzentrum bedient, sondern ein Markt alter Schule, der einfach ein Teil des Alltagslebens ist. Dementsprechend ist er dort, wo Menschen leben und es Platz dafür gab.
Ein wenig seltsam ist es dennoch, in einem fast-zufällig erscheinenden Teil einer Stadt gelandet zu sein, die man als Reisender besucht. Dann noch von einer ordinären Strasse auf eine unscheinbare Passage abzubiegen – und in einem Paradies landwirtschaftlicher Produkte zu landen… schon recht speziell.

Das Wetter war nicht das beste, aber der Markt war nicht gerade enttäuschend.
Einsichten und Einblicke
Gleich da und dann fand ich einen Eindruck von der Vielfalt an Gemüsen und Pilzen in Yunnan, etwas interessantes – und würziges – Essen – und das Chilli, das ich am meisten mit Yunnan verbinde, den „Runzelhautpfeffer“ zhoupi lajiao.
Werfen wir also einen Blick auf das alles!
Paradies landwirtschaftlicher Produkte
Diese Vielfalt in China, und insbesondere in Yunnan, ist einfach erstaunlich.
So manche der Lebensmittel sind sehr vertraut – und dann sind da wieder andere, die ich nur dank Chinaerfahrung kenne.
Wieder andere sind so lokal und speziell, ich habe kaum eine Idee, was sie sind.
Farne werden genutzt. Pilze wachsen ohnehin im Überfluss.
Geflügel, Fleisch und Eingelegtes
Natürlich gibt es auf einem solchen Markt auch Fleisch… und das schwarze Huhn sieht schon speziell Dinosaurier-artig aus 😉

Es gibt hier auch eine grosse Vielfalt an Eingelegtem…

Zhoupi Lajiao
… darunter auch eingelegtes Zhoupi Lajiao:

Dieser „Runzelhautpfeffer“ wird auch frisch verkauft.


Nicht unweit von Knoblauchstangen und frischem Ingwer und anderem Chilli.
Bei diesem Besuch war es sehr interessant. Diesmal war nicht nur grünes, mittelgrosses Zhoupi Lajiao im Verkauf, anders als zuvor. Nun gab es das in verschiedenen Längen und, naja, Umfängen – und auch rot.
Obwohl, das reife rote Zhoupi Lajiao scheint es immer zu sein, was eingelegt wird.
Doufu (Tofu)

Tofu finde ich immer einen eingehenderen Blick wert. Die Vielfalt dieses einfachen Sojaprodukts in China ist ganz erstaunlich!
Würzige Douhua Mixian
Inmitten von dem allem fanden wir auch Frühstück – und ein interessantes.
Würzige Douhua („Tofublumen“) Reisnudeln nämlich, die puddingartigen frischen Tofu, Reisnudeln, Garnierung und ein würzig-scharfes Chilliöl miteinander kombinieren.

Gereicht wird das alles unvermischt, Chilli am Boden, alles andere obendrauf, zum Selbermischen:

Eine seltsame aber überraschend gute Kombination an Texturen und Geschmäckern, wie ich finde. Auch ungewöhnlich für Frühstück, aber nahrhaft und wohl gesund: eine Schale fermentierter Reis mit kleinen Tangyuan.

Und so gestärkt ging es dann auch gleich weiter, hoch entlang der Tee-Pferde-Strasse…
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