Ratschläge für den Chilli-Kauf 3: Chilli-Typen, grüner Paprika und die passende Nutzung

Wenn wir schon beim Beispiel Supermarkt und bekannte Formen sind: Grüne Paprika zu essen ist eine mitteleuropäische Absonderlichkeit.

Shishitou, gebraten
Shishitou, gebraten

Noch grünes Chilli wird durchaus regelmässig, rund um die Welt, verwendet (seien es nun grüne mehr oder minder scharfe Pfefferoni wie sie in China mit Fleisch und Knoblauch zubereitet werden, spanische Pimientos de Padrón, die mexikanischen Jalapeño, Serrano oder Poblano, japanische Shishitou oder Chilli des Thai-Typs für grünes thailändisches Curry), aber die grünen – ebenfalls einfach noch unreifen – Paprika werden es eigentlich eher nicht.

Überhaupt sind Paprika die Ausnahme bzw. eine  junge Mutation des Chilli; Chilli-Nutzung hat eine Geschichte von gut 5000 Jahren, aber Paprika gibt es erst seit vielleicht 100.

Ständig wieder werden diese dennoch verlangt, ständig wieder gehen Leute in die Irre, weil/wenn keine grünen Früchte auf Sortenbeschreibungen präsentiert werden, sondern reif-gelbe oder -rote.

Grüner 'Paprika'
Grüner ‚Paprika‘, hier in Ungarn und nicht einmal der bevorzugte Blockpaprika-Typ von dem hier die Rede ist…

Was man beachten muss, wenn man grüne Paprika will, das ist, ob die Sorte dick- oder dünnwandiger ist und sein soll – und das man keinen unreif violettschwarzen oder „Wachspaprika“-Typ erwischt. Letztere wären dann nämlich jene Paprika, die im unreifen Zustand eine wachsfarben-helle Haut haben (wie man es von diversen ungarischen Paprika kennt), keine dunkelgrüne.

Ansonsten ist praktisch jeder Blockpaprika dafür geeignet.

Manche wären vielleicht schmackhafter als andere, aber das müsste man ausprobieren – und wir empfehlen, aller Tradition zum Trotz, besser auf grünes Chilli oder reife Paprika umzusteigen, denn der Geschmack (und die Bekömmlichkeit) ist bei diesen einfach besser.

So wie bei verschiedenen Typen von grünem Chilli und Paprika ist es auch bei anderen Verwendungen wichtig, auf den passenden Typ zu achten.

Will man bestimmte mexikanische Saucen machen, zum Beispiel, dann wird man Serrano dafür brauchen und würde das Ergebnis arg ändern, wenn man stattdessen auch nur Jalapeño nimmt.

Beide sind allerdings eigentlich Fruchttypen, also in ihrer Form und ihren sonstigen Eigenschaften spezielle Formen von Chilli, von denen es mehrere verschiedene Sorten gäbe. Für die gleiche Verwendung lassen sich die verschiedenen Varianten eines Fruchttyps gleichermassen verwenden, aber ein Fruchttyp ist nicht oder kaum durch einen anderen zu ersetzen.

Betrachtet man die asiatische Küche, so benötigt es ebenso bestimmte lokale Formen oder zumindest entsprechend aromatische und mittelscharfe Sorten.

Hier aber sind die Chillis im Vergleich zu Mittelamerika relative Newcomer, so dass es passende (relativ austauschbare) Typen gibt, diese aber nur bedingt spezielle Sorten sind und eigene Namen haben – aber dem schaffen wir Chillifreunde und -sammler ja Abhilfe, indem wir sie auf vielfältige Weise taufen und mit neuer Aufmerksamkeit weiter kultivieren und nutzen.

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