„Kryptobotanik“… oder, das Chilli in der Populärkultur

„Krypobotanik“ ist natürlich etwas scherzhaft gemeint; bekannt ist Kryptozoologie, die (mehr oder minder wissenschaftliche) Wissenschaft von mythischen, legendären Tieren (von Riesenkalmaren, die es offenbar tatsächlich gibt, bis zu Yeti und Bigfoot). Kryptobotanik gibt es so eigentlich nicht, aber einige legendär-mythologische Chillis (und auch andere Pflanzen) gibt es schon.

Ein Teil der Geschichte hängt zusammen mit der Populärkultur und den besonderen Eigenheiten des Chilli die darin/davon genutzt werden (Teil 1, hier);
ein anderer Teil ergibt sich aus der Beschäftigung mit dem Chilli, welche manchmal so intensiv wird, dass sie kryptischen Charakter annimmt (Teil 2).

Manche Dinge lassen sich vielleicht einfach erklären:
Chilli reift meist knallrot zwischen (oder sogar über) grünem Blattwerk – also hat man schön auffällige Kontrastfarben. Dazu ist es aber noch höllisch scharf… So hat es im Barock als Beispiel für die Blendung durch Schönheit gedient: das Chilli ist auffällig wie die Schönheit selbst, aber der Genuss des-/derselben ist mit Schmerzen verbunden…

Umgekehrt findet sich das Motiv in chinesischen Glücksbringern – wohl einfach weil die Farben auch hier passen. Rot und grün sind aber ebenso klassische Weihnachtsfarben, aber auf Weihnachtskarten und in –dekoration findet sich Chilli wohl noch immer nicht…

Chilli in der Populärkultur

Peruvian Death Pepper

Peruvian Death PepperEine Sorte die ihren Ursprung in einem Garfield-Cartoon (mit einem Wettessen von Chillis zwischen Garfield und seinem „Dosenöffner“ hat. Inzwischen ist – wie könnte es anders sein – tatsächlich eine Sorte so (ähnlich) benannt worden, man weiß ja nie wann wieder jemand den Cartoon sieht und diesen Chilli finden will (der im Cartoon noch dazu als schärfer als ein Habanero, graphisch gezeigt als zum-Feuerspucken-scharf, präsentiert wird).

 

Guatemalan Insanity Pepper

Guatemalan Insanity PepperNoch interessanter ist die Chillisorte die Homer Simpson, den Mann mit dem eisernen Magen der sein Essen auch schon mal mit Pfefferspray würzt (wie in der Episode in der Marge zum Adrenalinjunkie wird und darum zur Polizei geht), in die Knie zwingt und auf „El Viaje Misterioso“ (de Nuestro Jomer … so hieß die Episode) schickt.

Von besonderem Interesse ist diese Geschichte nicht nur, weil sie auf die Chili-Cookoffs und deren Prämierung (und Juroren) hinweist.
Zudem ist die Erklärung, wonach das spezielle, über-scharfe Chilli von den Insassen einer Irrenanstalt in Guatemala (daher der Name) angebaut würde interessant. Immerhin heist es in verschiedenen Gegenden der Welt, dass es eine Beziehung zwischen Chilli und Wutbeziehungsweise dem Anbau durch Verrückte und der verrückten Schärfe bei bestimmten Anbauern geben soll…

Chilli in der Werbung

Chilli hat schon eine lange Geschichte symbolischer Bedeutung. Schon im Barock findet man es angeblich als Symbol für Schönheit, die das Auge blendet, aber dabei eine gewisse Gemeinheit verbirgt.

In jüngster Zeit findet man es immer öfter in der Werbung, wo seine Signalfarbe ihre Wirkung neu entfalten soll.

Chilli = Alien?

Wenn ich schon dabei bin… die Fernsehserie „Roswell“ hat in einer Folge den Konsum von Erdbeeren mit Schlagobers (Sahne) gewürzt mit Tabasco-Sauce als irgendwie typisch für die Alien-Mensch-Hybrid-Jugendlichen die ja die wesentlichen Protagonisten dieser Serie waren, dargestellt. [Korrektur: Es gab sogar einige Szenen in denen sie alles mögliche mit Tabasco verschärfen, insbesondere wird erklärt dass sie Essen gerne extrem süß und extrem scharf hätten.]

Auch solche angeblichen Beziehungen sind immer wieder zu finden; es kam dazu etwa auch in Fringe

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