Gute Garten- und Essens-Vorsätze zum Chinesischen Neujahr

… oder, das Was, wo und Wie meines Gärtnerns zur Selbstversorgung, nach meinem Motto für 2018.

Ich habe nicht das teuerste Chilli der Welt, ich baue nicht die grösste Sortenvielfalt an – aber ich habe das richtige und arbeite an der Weiterentwicklung des richtigen Chilli für die Essen, die ich mit diesem Chilli koche.

Für 2018, das Jahr des (Erde) Hundes nach dem chinesischen Kalender, ist es höchste Zeit, damit noch einen Schritt weiter zu gehen.

Bisher hatte ich den Garten im wesentlichen so gelassen, wie er geworden war, nur ein paar Pflanzen angebaut, die Zutaten für unsere Küche würden. Nun möchte ich sehen, wie weit ich damit kommen kann.

Ein Teil meines Mottos für dieses Jahr ist „Experimentiere“, und experimentieren will ich.

Vom Garten in die Küche zum Esstisch.

Was ist der Plan?

Ich habe schon wieder ein paar Varietäten an Chilli vorzuziehen und die Keimfähigkeit einiger alter Sorten testen begonnen.
Als nächstes soll aber nicht nur mehr Chilli angebaut werden, sondern auch wesentlich mehr an Gemüse, für das ich Samen habe oder gekauft habe.

Was will ich anbauen?

Chilli natürlich…
… für meine chinesische (Hunan)Küche und für Kombinationen mit Sichuanpfeffer in Sichuanküche.
Japanische Chillisorten zum Braten und für Tempura.
Chiltepin und Ancho, weil ich sie einfach liebe und letztere zum Backen und in Kombination mit Schokolade einsetzen will.
Und was immer noch keimt.

Jiachang Doufu
Schliesslich brauchen wir genug Chilli…

Ein konkreterer Fokus: Ancho, Chiltepin, Chilli aus Hunan, Shishitou, Manganji, Himo Tougarashi.
(Aber ich muss noch mehr testen, wie gerade erwähnt, womöglich werden es also noch wesentlich mehr Varietäten – oder nicht.)

Sichuanpfeffer natürlich, der ist schliesslich schon im Garten, er muss nur weiter verbreitet werden. Und Japanischer Pfeffer (Sansho), mit dem ich letztes Jahr beginnen konnte.

Blattgemüse und anderes Grün: diverse chinesische „Salat“gemüse und Kohlgewächse, Favabohnen (Sau-, dicke, Puffbohnen), Nicht-Zucker-Erbsen, Bohnen (Fort Portal Jade Bean und eine weisse Sorte für Suppe, deren Namen ich wieder vergessen habe), „geflügelte“ Bohne; die lange „Spaghetti“bohne; Luffa, Bittergurke…

Nicht zu vergessen die drei Sorten Reis, die ich letztes Jahr schon ausprobiert hatte und von denen ich dadurch zumindest genug Saatgut habe…

Ich schätze mal, wenn ich das will, werde ich eine Menge zu besprechen haben – und das ist zugleich ein Grund, warum ich dies so angehen möchte. Nicht unbedingt das „besprechen“, vielmehr das „eine Menge“.

Wo und wie?

Die meisten Pflanzen möchte ich auch weiterhin einfach im eigenen Garten anbauen, aber ich pachte auch (immer noch) ein weiteres Stück Land.
Und dieses Jahr möchte ich beide nutzbar machen und gut nutzen.

Die Inspirationen, schon dabei, sind aber zweierlei:
Einerseits nämlich sollten sich da Flächen für Beete produzieren und nutzen lassen.
Andererseits fasziniert es mich immer noch, was mancherorts in Asien so alles einfach in Töpfen und Styroporschachteln produziert wird, und ich will wissen, ob ich das nicht auch hinbekommen kann.

Hutong-Chilli

Ausserdem habe ich begonnen, mit dem Indoor-Anbau mit dem IKEA Växxer Hydroponik-System zu arbeiten und möchte gerne auch für ein solches Herangehen, für bestimmte Pflanzen, noch mehr ausprobieren – experimentieren und kreieren (um gleich wieder auf mein Motto für das Jahr zu verweisen).

Warum dieser Ansatz?

Hier kommen wir zum Kern der Sache, denn es geht mir nicht nur darum, dass ich das Gärtnern irgendwie mag und Chilli für die Küche brauche.

Nein, hier gibt es wesentliche Überschneidungen:

Persönlicher Bedarf

Unser Kochen braucht viel Chilli und die richtigen Typen von Chilli – welche ich grossteils selbst anbauen möchte, sonst gäbe es sie einfach nicht so.

Klimawandel und neue alte Sorten

Varietäten von Nutzpflanzen sollten auch nicht einfach nur als traditionelle Sorten erhalten werden oder so genutzt werden, wie man sie von professionellen Züchtern bekommen kann.

Betreibt man eine andere Art zu kochen, in einer anderen Region mit anderen Bedingungen und mit hoher Wahrscheinlichkeit, mit dem Klimawandel, in sich zunehmend stärker und schneller verändernden Bedingungen, dann braucht es einen gewissen Grundstock an Saatgut und Arbeit an neuen lokalen Sorten, die man selbst anbaut und weiterzüchtet.

Es ist aber nicht nur irgendeine ökologische Sorge, die mich hier umtreibt.

Fehlende Sorten/Vielfalt

Wir wollen auch einfach darum mehr selbst anbauen, weil die beliebtesten Sorten mittlerweile alle oft zu möglichst hoher Süsse gezüchtet wurden – was uns nicht zusagt.
Noch dazu ist die Vielfalt, die wir gerne hätten, gerade auch an simplen Blattgemüsen, in unseren Supermärkten und sogar den meisten Bauernmärkten einfach nicht verfügbar.

Persönliche Finanzen

Es gibt auch eine finanzielle Komponente: Ich möchte gerne endlich herausfinden, wie viel von unserem Essen wir selbst anbauen können; wie produktiv der Garten werden kann.

Es wird ein interessantes Jahr werden…

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