Auf der Spur von Würze in Japan 8: Kyoto Gogyo Ramen

Manche Lokale wissen offenbar, wie man gut kocht aber auch, noch viel beeindruckender, wie man etwas, dass sonst überall eine Küchenkatastrophe wäre, in seine Spezialität verwandelt.

Gogyo Ramen, nur ein wenig nördlich vom Nishiki Markt in Zentral-Kyoto, ist ein solcher Ort.

Die Umgebung

Die Gegend um den Nishiki Markt ist faszinierend. Die wesentliche Durchgangsstrasse im Süden davon ist vielbefahren, voller Geschäfte, mit einigen Department Stores. Alles von High-End zu Schnickschnack lässt sich hier finden.

Der Nishiki-Markt ist im wesentlichen eine kleine, grossteils überdachte Strasse, im wesentlichen nur für Fussgänger, mit kleinen Lokalen und Geschäften mit Essen und Zutaten. Nicht so wenig an Eingelegtem und auch Gewürzen ist hier zu finden; von manchem davon werde ich noch zu erzählen haben.

Die kleinen Strassen in Nord-Süd-Richtung von der Hauptstrasse zu und vorbei am Nishiki-Markt sind eher wenig besucht, eher Wohngegend, ziemlich finster – aber auch dort finden sich einige Lokale, darunter Gogyo Ramen.

Gogyo Ramen

Gogyo Ramen war wohl das hippste Lokal, das ich besuchte.

Die Atmosphäre ist entspannt und cool. Ich meine bemerkt zu haben, dass sie keine schlechte Auswahl an Alkohol zu bieten hatten; auf jeden Fall aber wäre das Lokal richtig für kreative Cocktails.
Sitzgelegenheiten? Weich und bequem, zum Einsinken und chillen.

Es wird allerdings auch eine Servicegebühr verlangt, was die meisten Lokale nicht machen; damit wird die Rechnung gleich etwas höher.

Das Essen

Zu den Spezialitäten von Gogyo Ramen zählt das „Burnt Miso Ramen“, das ich ausprobieren wollte. Es klang zu ungewöhnlich, aber auch zu interessant, um es unversucht zu lassen.

Daneben noch etwas Huhn mit, tja, ich meine etwas Wurzelgemüse, aber es hätte auch etwas Pasta/Niangao sein können. Das ist jetzt allerdings keine Kritik; was auch immer das daneben war, dieses Essen schmeckte sehr gut.

Dieses Ramen aber.

Räuchergeschmack mag ein Trend sein, und das hätte interessant sein können. Das „burnt miso“ in dieser Suppe war allerdings nicht wie angebrannt, es war einfach wie verbrannt, zu lange am Herd gelassen.
Es hätte vielleicht für jemanden gepasst, der auch Getränke mit Kohle als reinigend und gut empfindet. Das bin aber nicht ich. Ich hatte Kohlepillen bei Magenbeschwerden gebraucht – und die hatten besser geschmeckt als dieses Ramen.

Das Ei war, wie es sein sollte. Die Nudeln hatten eine gute Konsistenz. Das Huhn-und-etwas war sehr gut. Ich bin mir sicher, die Leute bei Gogyo Ramen wissen, gutes Ramen zu machen.

Aber ihre „burnt“-Geschmäcker sollten sie echt bleiben lassen. Wer behauptet, dass dieser gut schmeckt, hat irgendetwas seltsames mit seinen Geschmacksnerven angestellt.

Grundlegende Info

Kyoto Gogyo
(Japanisch: 五行 )

Preisrahmen 1500-2000 (3000) JPY

Mo-Fr 10:00-21:45
…oder 11:30-15:00 (16:00) und 17:00-23:00 Uhr

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