Auf der Spur von Würze in Japan 1: Kanda Matsuya Soba, Tokyo

Soba, mit einem trendigen Einfluss in einem Lokal, das 1884 aufgemacht hat und danach aussieht. Auf gute Art.

Die am nächsten gelegene Metro-Station wäre Awajicho, aber man kann genauso gut – und womöglich interessanter – vom Bahnhof Akihabara zu Kanda Matsuya gehen. Das führt dann durch einen Teil von Tokyo, von dem man schon einmal gehört haben sollte und den zu sehen ohnehin interessant ist.

Akihabara ist weithin bekannt für die vielen Geschäfte mit elektronischen Geräten, die man in diesem Stadtteil finden kann, und das geht gleich direkt am Bahnhof Akihabara los.

Alles wird besonders interessant, wenn man diese Strassen mit einigem an Verkehr hinunter gegangen ist, vorbei an vielen Geschäften, an moderner Elektronik und Konsum… und dann zu Kanda Matsuya kommt, das aussieht, als wäre es geradewegs aus einer historischen Ansicht.

Kanda Matsukya, Tokyo
Kanda Matsukya, Tokyo

Kleines zweigeschossiges Gebäude. Hölzerne Fassade.

Wenn sie aufsperren, dann kommt der übliche ‚Vorhang‘ über den Eingang.

Man kommt hinein, wird begrüsst und gleich einmal zu einem Platz (für sich oder seine Gruppe) verwiesen. (Okay, ich war einer der ersten Gäste, dementsprechend musste ich nicht warten.)

Leicht erkennbar als Ausländer bekommt man auch gerne gleich einmal die englische Speisekarte gereicht. Sie sagt auch nicht viel (keine Details), aber man kann zumindest die Namen der Speisen lesen und erfährt, wenn es eine spezielle Zutat darin gibt. Das Huhn im Kashiwananban, für das ich mich entschied, zum Beispiel.

Standardgerichte hier sind übrigens kake soba (heisse Soba-Nudeln in Suppe) oder kalte Zaru Soba.

Die wesentliche „Würze“ hier kommt bloss von den Scheiben an Negi (Jungzwiebel); ich meine mich zu erinnern, dass es hier auch Shichimi gab (man sieht ja auch eine Version der typischen Behälter dafür am Rand des Fotos unten), eventuell auch Sansho (japanischen Pfeffer), aber diese schienen mir hier nicht so ganz passend:

Die Nudeln waren, wie gute Soba es typischerweise sind, ziemlich mild im Geschmack. Die Suppe ist ähnlich leicht, mit einer klaren Zitrusnote welche eine interessante Kombination von Dashi-typischem Umami und einer leichten Säure ergab, die ich so noch nicht geschmeckt hatte.

Der Zitrus könnte Yuzu gewesen sein, welcher in letzter Zeit ein rechter Trend wird, aber Japan hat wesentlich mehr an Zitrus zu bieten. Und dem Stückchen, das in der Suppe zu sehen ist, nach war es wohl eher keine Yuzu, sondern vielleicht Ponzu oder Suribachi…

Mit etwas Hühnerfleisch dabei war das eine nette kleine Mahlzeit, die meinen Appetit nach mehr weckte, und es war eine Kombination an Aromen, die einen guten Vorgeschmack auf Dinge bot, die da noch kommen sollten.

Kashiwananban
Kashiwananban at Kanda Matsuya: Soba noodles in broth with pieces of chicken meat

Basis-Information

Kanda Matsuya
(auf Japanisch: 神田まつや )

Preise: 1000-2000 (3000) JPY

Öffnungszeiten:
Mo-Fr 11:00 – 20:00 Uhr, Sa 11:00 – 19:00 Uhr
Geschlossen Sonntag und Feiertage

Nur wenige Plätze, also besser mit einer Wartezeit rechnen, wenn man nicht gerade vorbeikommt, wenn wenig los ist; Reservierungen  werden nicht angenommen.

Nur Barzahlung.

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